Tropenökologie, Stadtplanung und Architektur

Systematische Umweltzerstörung in Bolivien

Auf dieser Seite ist festgehalten, wie systematisch und frappierend auf der Südhalbkugel in einer lateinamerikanischen Stadt die Umwelt zerstört wird.Und niemand etwas sagt, niemand etwas dagegen unternimmt, ganz im Gegenteil.

Alles Schein, „Geschäft“ und Gleichgültigkeit ist.

Wie lange noch?

  1. Bild:  Es gibt immer wieder neue Gründe und Ausreden, die dazu dienen, wieder einen Baum zu vernichten oder „sinnvollerweise“ durch einen „Stadtbonsai“ zu ersetzen ( damit es nicht auffällt und weil es angeblich schöner, moderner und zivilisierter aussieht) – darüber ist man sich in der Millionenstadt Santa Cruz sehr einig in der Bevölkerung. Grunde, die angeführt werden, sind z.B., daß „ Bäume irgendwann einmal umfallen können, darin Tiere und Insekten wohnen können, man unter Bäumen Blätter fegen muß und aus Bäumen Schlangen herauswachsen, sich darin regelmäßig Scharfschützen befinden (!), Bäume sich kilometerweise fortbewegen, um Häuser anzuheben (!) oder gar das Wasser aus Badezimmern absaugen ( ! ) und es insgesamt nicht mehr modern ist, wie früher große Bäume in der Stadt stehenzulassen und man das nicht mehr will.“ Die neueste Masche der Stadtverwaltung ist das Argument, daß in einer modernen Stadt Bäume durch Palmen zu ersetzen sind, weil sich ein Betrunkener nicht totfährt, wenn er mit einer Palme kollidiert, weil sie nachgibt, der Baum jedoch nicht.“Zumindest ist das, was man von der kulturbeflissenen Bevölkerung der Stadt Santa Cruz zu hören kriegt – und jede neue Ausrede ist willkommen, um wieder einen Baum zu vernichten.
  2. „Universität“ UTEPSA: preisgekrönte Ignoranz. Man meint hier offenbar, „global warming“ sei eine Schnapsmarke und die Hitze nach dem Baummord allenfalls Anla

zersägter Baum

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 Stadtoekologie

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Eine aus den Fugen geratene Gesellschaft: Bonsais statt Bäume, Müll allerorten, hier gegenüber der Kirche des an sich „deutschen“ Kolpingwerks. Der katholische Geistliche ist Kroate, sagt, er traue sich abends nicht ein seine eigene Kirche – der Kriminalität wegen – und hat den einzigen noch stehenden grossen Gummibaum auf dem Kirchplatz vor den blutrünstigen „gottesfürchtigen“ Nachbarn gerettet. Die von der Verfasserin nachts gepflanzten Bäume wurden von den Nachbarn ( inkl. Draht und Holzpfosten ) zerstört oder gestohlen. Die NAchbarn sagen einhellig, „sie wollten keine grossen Bäume mehr in der Stadt“.

Ganz zur Not redet die Bevölkerung nach dem Mund – aber die Natur ist ihnen egal, die Schöfpung und die Natur ebenfalls. Es zählt das Materielle, der Weg des geringsten Widerstandes und das „Aprés moi le déluge“.

Verantwortungslosigkeit, fehlendes Einfühlungsvermögen für unsere Lebensgrundlagen, Tiere, für das Gute – das ist heute an der Tagesordnung. Wer anders denkt, der gilt als dumm, als naiv, als dummes Opferlamm. Skrupellos und egoistisch, das ist „in“. Viele Kinder, Rücksichtslosigkeit, Scheinheiligkeit, Indifferenz. Verantwortungslosigkeit.

Uneträglich – und eine Zeitbombe.

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Hinter dem Platz der katholischen Kirche des Kolpingwerks. Soeben wurden die normal grossen Bäume vor diesem „Schönheitssalon“ durch Bonsais ersetzt. Wenn ein Nachbar beginnt, folgt der andere sofort. Mehrere Monate später war sogar die Hälfte des Grasstreifens in der Strassenmitte durch die Stadtverwaltung weggeplant und der Kreisverkehr dahinter zubetoniert. Die Verfasserin hatte auch hier vor Monaten mehrere Bäume gepflanzt, die die Stadtverwaltung im Rahmen ihrer barbarischen Machenschaften kurz und schmerzlos von einem Tag zum anderen vernichtete, um mit sinnlosen und kontraproduzentischen Projekten ( derzeit mit französischen Geldern ) die Stadt kaputt zu versiegeln.

Auffällig gerade die Verbindung zwischen „Schönheitssalon“ und dem Fällen von städtischen Bäumen. Da vergeht einem die Lust, zum „Friseur“ zu gehen.

 

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Altehrwürdige Bäume, widerwärtige Homo sapiens.

Was zum Teufel haben wir eigentlich auf diesem Planeten zu suchen? Was zum Teufel haben wir im Sinn? Immer mehr Menschen, die immer mehr Intelligenzdefizite aufweisen, immer mehr Abfall produzieren, immer gestresster leben, weil sie ihre ökologischen Nischen zerstören und mit ihresgleichen überfüllen – und offenbar immer undifferenzierter vor sich hin hausen und sich in Müll, Masse und Mob wohlfühlen.

Mehrere Schreiben an die Stadtverwaltung, an Kolping International Chile, an Kolping Bolivien und an Kolping Köln fruchteten nicht – der Müll sammelt sich, die Bäume verschwinden weiterhin und werden durch Bonsais und vertrocknende Zwergbüsche ersetzt oder durch Beton. Im Angesicht Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde, vor der Kirche „Santo Domingo“. Man redet von Gott, vom Nächsten – und zerstört und vermüllt fröhlich weiter. Angebote an die Stadtverwaltung, einen Wochentag gratis zu arbeiten, Fachleute ad honorem zu stellen – interessiert nicht. Man stiehlt Steuergelder, man lebt von Geschenken und Krediten der „Reichen“ ( und Dummen?) und plant zu überhöhten Preisen – allerorten in Bolivien, egal wes Geistes Kind, egal welche Hautfarbe und politische Richtung.

Wenige Meter entfernt die Kammer der Architekten. Auch die interessiert es nicht – ganz im Gegenteil. Für Geld plant man Bäume weg, plant den Planeten weg, zerplant den Menschen, das Gute, das Sinnvolle, die goldene Mitte.

Die Worte bleiben einem dabei im Halse stecken und die Gedanken rutschen mitsamt des Herzens in die Hose.

Was sind wir Menschen denn nur für ein elendes Gekreuch?

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Derselbe Baum wie oben – ca. ein Jahr später. Er überstand einen Mordversuch ( Entfernung der Rinde ), dann wurde er – ca. ein Jahr später – systematisch verbrannt, um ihn endlich loszuwerden. Es handelt sich übrigens um den rosa blühenden Baum auf dem vierten Bild von oben.

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Es fehlt eine eigene Identität, man redet jedoch permanent von der „eigenen Kultur“, besonders in betrunkenem Zustand über die Karnevalstage. Junge und alte einheimische „Akademiker“ behaupten, Santa Cruz sei ja so schön und schauen blöd aus der Wäsche, wenn man das Thema Tropenökologie und Stadt in der dritten Welt anspricht. In der bolivianischen ( ilegal verabschiedeten und damit an sich nicht anwendbaren )  Verfassung ist verankert, dass der Standardschulabschluss für jeden Bolivianer das Abitur ist – als Sitzschein.

Wer ergo einst in Deutschland einen Sonderschulabschluss erhalten hätte, der hat in Bolivien per Gesetz Abitur, nur durch Anwesenheitspflicht im letzten Schuljahr. Es schmerzt nahezu körperlich, sich mit Akademikern zu unterhalten – oder grösstenteils mit der Bevölkerung allgemein und man fragt sich, was aus dem Homo sapiens geworden ist – und wohin die Reise geht.

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los-pozos-basura-movilidades-arboles-enanos-banderas-ano-bicentenario-achic-12-september-2010.jpg Desolates Bild eines typischen Dritte-Welt-Stadtzentrums: pseudopatriotische Fahnen allerorten zur Zweihundertjahresfeier, Elektronikmüll auf dem Gehweg, Fahrzeuge in Massen ( man ist ja fortschrittlich ) und verkrüppelte oder verstümmelte Zwergbüsche ( alias „Bäume“). Worauf ist man eigentlich  dauernd so stolz, angesichts dieses Anblicks?

los-pozos-cables-humo-basura-cemento-achic-12-september-2010.jpg Kabel zum Quadrat, Kabel überall, ein Wirrwarr wie in den Köpfen der Unmenschen, die stolz auf dieses Wirrwarr sind oder es systematisch produzieren – im Hintergrund die sichtbare Brandrodung des gesamten Ostboliviens. Desolat, apokaliptisch – aber bewusst erschaffen und gerechtfertig, sowohl seitens der Zentralregierung als auch seitens der örtlichen „autonomen“ Behörden. Es lebe die geistige Behinderung!

los-pozos-desolacion-total-humo-cemento-cables-achic-12-september-2010.jpg Brandrodungsanblick der Innenstadt von Santa Cruz de la Sierra, des Santa Cruz in Bolivien, das die deutschen Medien ( auch für das Ausland ) als durch die neue politische Lage seit „Inbetriebnahme“ des angeblich ersten indigenen Präsidenten zum grimmschen Märchen verklärt wird. Vielleicht hat man es ja falsch verstanden, nach der Grammatikdeform? Sollte es gar „grimmige Mär“ bedeutet haben?

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