Theologische Zoologie

Ein Irrtum über die Geschöpfe mündet in ein falsches Wissen über Gott und führt den Geist des Menschen von Gott fort.“ Das schrieb der Kirchenlehrer Thomas von Aquin. Endlich nun eröffnete – am 15. 12. 2009 – in der lieben, guten, altbekannten und bodenständigen Stadt Münster in Westfalen ein „Institut für Theologische Zoologie“. Die Freude könnte kaum größer sein für die Verfasserin, die sich seit Jahren mit der Thematik befaßt und sich dazu auch letzlich an Prof. Dr. Inácio Strieder in Brasilien wandte, der in Münster Theologie und Philosophie studierte, ebenfalls alter Heimat von Kardinal Ratzinger, jetzt Papst Benedikt. Und läßt wieder ein wenig Hoffnung aufkommen auf neue Wege, hin zu einem Wandel innerhalb einer Menschheit, an die man tagein, tagaus jeden Tag wieder erneut den Glauben verliert.Und welcher Ort wäre damit aus Sicht der Verfasserin geeigneter für  solch ein Unterfangen als Münster in Westfalen?Welche Kirche geeigneter als die Benedikts?Endlich ein Hinweis auf einen Schulterschluß von Naturschutz, Tierschutz und Theologie, endlich die Suche nach einem gemeinsamen Nenner auf der Basis althergebrachter „westfälischer“, ja europäischer Kultur, Geschichte und Weltanschauung, unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Verhaltensforschung, der Biologie – und dem, was man doch selbst als richtig empfindet, ja spürt im Umgang mit dem Mitgeschöpf Tier. Moral, Ethik, die Schöpfung – ist denn nicht das, was Humanismus und Christentum vertreten, in letzter Instanz nicht ausgrenzend, sondern allgemeingültig für die gesamte Schöpfung? Darf man relativieren, ohne dabei eben gerade diese – vermeintliche – Vorstellung von Ethik, Moral und Integrität auszuhöhlen? Endlich macht man sich nun daran, das beim Namen zu nennen, was die ohne jeglichen Zweifel zunehmende und furchterregende geistige  Verwirrung der Menschheit bedingt, mit der wir heute leben – und leiden – müssen, nämlich die Doppelmoral beim Umgang mit der Schöpfung – die eben auf einer kohärenten Moral beruht und allerorten dieselbe und eine einzige Schöpfung ist,  miteinander verwoben und verflochten, auf gleicher Ebene, ohne jene irdisch-unwürdige „Relativitätstheorie“ eines – zu bequemen – Menschen zu kennen.  Wie widerlich klingt es da doch zu hören, der Mensch gehe vor, der Hund sei ja nur ein Hund! Das „Tier“ nur ein Tier – weil WIR Menschen es nicht in seinen vielfältigen Ausdrucksformen zu verstehen vermögen, weil es bequem ist, so zu „denken!Wer entscheidet, wo sich die Grenzen zu befinden haben? Warum soll der Mensch per se wertvoll sein, ohne sich darum je bemüht zu haben? Warum verkauft man uns für dumm – und zerstört noch dazu unsere eigenen kulturellen, biologischen, historischen, theologischen, philosophischen Grundlagen als Menschen, gar unser Potential als des Denkens mächtige Tiere, indem man unserem eigenen Instinkt zuwiderlehrt?Welch ein Irrweg, wenn da jemand relativiert und den Hund „nur als Hund“ bezeichnet – und damit die Schöpfung, die Moral, das Christsein, den Humanismus relativiert und ihm damit allem seinen Sinn nimmt, weil es ein Leichtes ist, ein „ausgewählt“ guter Mensch zu sein und „Prioritäten zu setzen“, damit das Leben leichter wird und der Weg des geringsten Widerstandes gilt? Was ist das für ein Mensch, der Menschen in die Welt setzt und gar behauptet, sie zu „lieben“, Tiere jedoch mißachtet oder verachtet und die Schöpfung gedankenlos für seine persönlichen „Zwecke“ nutzt? Ist ihm so eigentlich jegliche „Gottesfurcht“, jegliche „christliche Gesinnung“, jeglicher humanistischer Gedanke abzunehmen, ist ihm zu TRAUEN, in seiner Inkohärenz? Oder ist er nicht vielmehr zu fürchten? Gott sei Dank, endlich nimmt man sich in Münster der Suche nach der Wahrheit an, damit endlich ausgesprochen wird, was die Menschheit hören muß, um sich nicht selbst zugrundezurichten!  
26-06-2010-achic.jpg
 26. 06. 2010: Tierfelle, Krokodilleder – in Santa Cruz, Bolivien, können Sie es im Zentrum erwerben, als touristisches Attraktivum. Hüte, hergestellt aus dem noch vollständigen Kopf eines Krokodils oder eines sonstigen Tieres, das an sich durch das Artenschutzabkommen geschützt sein sollte. Ganze Lagerhallen voller „Tigerfell“ gibt es neuerdings, Dutzende von Krokofellen, die ein Bekannter – Rechtsanwalt und ehemaliger Staatsanwalt – der Verfasserin vor kurzem andienen wollte, „for export“. Artenschutzabkommen? Kannte er nicht. Ökologie und Umwelt gehören in Bolivien nicht zur Allgemeinbildung und wenn, dann in grotesker Verzerrung. Die Konsequenzen spürt man jeden Tag am eigenen Leibe – nicht nur die Tiere tun es.

Die Europäer hält man für dumm, während man ihren vermeintlichen wirtschaftlichen Reichtum beneidet und bewundert, die „viveza criolla“ macht nur zum ganzen Kerl, wenn man – aus Überzeugung – Regeln aller Art nicht einhält. Humanismus, Abendland, Christentum? Muff der Talaren, man ist ja modern und hat eine „eigene Kultur“.  Was ja auch stimmen muss, denn die Sarrazin – Debatte macht ja klar, dass man Wahrheiten nicht mehr aussprechen darf, damit die Wissenschaft auch im Wissenschaftsland Deutschland nicht mehr auf dem Vormarsch ist – und damit diese Länder jenseits des grossen Teiches und sonstwo in der Ferne endgültig verdammt sind, in düsterer Barbarei ihrem eigenen Untergang entgegenzugehen, weil ein Fortschritt ohne mentalen Fortschritt keiner ist.

Denn ohne klare Worte keine kulturelle Überzeugungen.

„Der Mensch ist frei – und wäre er auch in Ketten geboren…“ – hier sind es Ketten, aus denen man sich nicht befreien will, weil es einfacher ist, wie ein Barbar zu leben und sich zu nehmen, „was des Jupiter ist“, während man die Schuld auf andere schiebt und noch dazu als „Strafe“ fordert und „straft“, weil man Rechte hat und von Pflichten abzulenken versteht.

Nicht einmal Karl May hatte so viel Phantasie wie die perverse Realität, die einen hier umgibt!

Schreibe einen Kommentar